Je nach Wagen und Einspannungsart braucht es ein unterschiedliches Geschirr. Das Zuggeschirr ist eine Vorrichtung, mittels derer die aufgebrachte Zugkraft auf die Zugleinen oder Zugstangen übertragen wird und diese auf den Wagen übertragen wird. Die verschiedenen Geschirrarten gibt es in den unterschiedlichen Grössen und Ausführungen. Das wesentlich am Geschirr ist, dass der Hund durch das Geschirr in seiner Bewegungsfreiheit und Atmung möglichst wenig eingeschränkt wird, und dass die vom Geschirr auf den Hund ausgeübte Gegenkraft sich möglichst grossflächig verteilt, um Druckstellen und Wundreiben zu vermeiden.
Brustblattgeschirr aus Leder
Mit dem Brustblattgeschirr zieht der Hund mit der Brust, deshalb ist es für den schweren Zug nicht geeignet, da die
Brust eingeengt werden kann.
Liegt es zu tief, wird die Bewärtsbewegung eingeengt, liegt es zu hoch, drückt
es dem Hund auf die Luftröhre und erschwert die Atmung. Das Brustblatt muss genüged gepolstert sein und sollte
mindestens 4cm breit sein, sonst schneidet es in die Brust ein. Das Brustblattgeschirr lässt sich relativ einfach auf
verschieden Hunde mit etwa gleicher Grösse anpassen. .
Das Brustblattgeschirr besteht aus einem Brustgurt, welcher etwa 4 cm breit und gut gepolstert sein muss. Dem Nackenriemen,
welcher beim Hund über den Widerrist läuft, es hält das Geschirr in Position und trägt die Last der Gabel.
Der Rücken und Bauchgurt sorgt für die Stabilität und darf den Hund in der Ellenbogenfreiheit nicht einschränken.
Mit den Befestigungsriemen wird das Geschirr an der Gabel befestigt und über sie wird der Wagen gelenkt und gebremst.
Die Zugleinen werden an der Ortscheit befestigt und der Wagen gezogen.
Blaser Eichhalde, 3457 Wasen im Emmental, www.blaser-sattlerei.ch ,Tel. 034 437 13 84.
Brustblattgeschirr aus Leder
Bei einem Kragenschirr wdie Zugkraft mit Hilfe einer ca 10-15cm breiten Lederkrause auf Brustkorb,
Schultern und Widerrist verteilen. Dieses wird aus relativ dickem aber trotzdem weichem Kernleder gefertigt.
Es muss dem einzelnen Hund sehr genau angepasst sein, da es sonst zu Druckstellen kommen kann.
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Chumetgeschirr aus Holz und Leder an Grosser schweizer Sennenhund |
HFS |
Dieses dem Kummetgeschirr des Pferdes abgeschaute Geschirr wird für jeden Hund einzeln hergestellt.
Steifer, gepolsterter Ringsegmenten. Es wird dem Zugtier um den Hals gelegt und erlaubt es, die Zugkraft durch
eine der Tierart entsprechende Gestaltung sinnvoll auf Brustkorb, Schultern und Widerrist zu verteilen.
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Alter geschmückter Wagen mit Berner Sennenhund |
HFS |
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Pulka Geschirr aus Gurtband an deutscher Dogge. Hier im Zug mit dem Strupfbrett |
HFS |
Dieses Geschirr ist von X-back-Geschirr abgekupfert und auf den Zug mit der Pulkastange angefertigt. Wichtig
ist, dass der Zug direkt auf die Pulkastange geleitet wird und nicht mit einem Zugstrang gearbeitet wird. Das
Geschirr wird aus Gurtband hergestellt und ist an den Zugorten gepolstert.
Geschirre bestehen üblicherweise aus breitem, sehr zugfestem Band (ca. 2-3 cm) aus Kunstfasern oder Leder.
Die Bänder sollten im Halsbereich sowie an alle Auflageflächen abgepolstert sein. Am hinteren Ende des
Zuggeschirrs, je nach Art des Geschirres zwischen Mitte Brustkorb bis etwa in Höhe das Hinterteils des Hundes,
ist eine Schlaufe, Ring eingearbeitet zur Verbindung mit der Zugleine.
Kürzere Geschirre, die z.B. nur den Hals und Brustkorb umspannen, sind für Zugarbeit ungeeignet.
Bei der Auswahl der Geschirre ist auf eine individuelle Größenanpassung zu achten. Geschirre sind deshalb in
einer Vielzahl von Größen verfügbar oder werden nach Maß angefertigt. Der Kopf des Hundes muss knapp durch
die Halsöffnung passen. Größere Öffnungen führen dazu, dass die Bänder nach außen rutschen und
den Schulterbereich des Hundes einengen. Seitlich gesehen muss der Bereich des Brustkorbes des Hundes frei bleiben, um die
Atmungsaktivität nicht zu erschweren.
Es ist günstig, wenn das Material möglichst leicht ist und nur wenig Wasser aufnimmt.